Geschäftsberichte

Hier können Sie die aktuellsten Geschäftsberichte von Haus & Grund München einsehen
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2022 – ein von dramatischen politischen Entwicklungen und ihren Folgen geprägtes Jahr. Der Krieg in der Ukraine und mit ihm der Stopp der Erdgaslieferungen aus Russland hatten nicht nur schwerwiegende politische Konsequenzen, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland. Nicht nur die Inflationsrate erreichte binnen weniger Monate mit über 10 % eine ungeahnte Höhe. Allem voran der Preis für Energie vervielfachte sich binnen kürzester Zeit. Der Energieverbrauch in Industrie und Privathaushalten musste drastisch gesenkt und gleichzeitig die Menschen in Deutschland bei den enorm gestiegenen Kosten ihrer Versorgung mit Energie un- terstützt werden.

2021 – ein weiteres Jahr im Zeichen der COVID-19-Pandemie – doch auch ein Jahr einer relativen Normalisierung in einer nicht normalen Zeit. Dank starker staatlicher Unterstützung stabilisierte sich die durch die Pandemie in einer Vielzahl von Bran­chen oftmals ins Wanken geratene wirtschaftliche Situation. Eine gute Nachricht für Vermieter und Mieter. Für Eigentümer und Vermieter gleichwohl kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Unverändert ist das Haus- und Grundeigentum Attacken seitens der Politik ausgesetzt.

2020 – ein Jahr, das durch die mit der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie verbundenen Einschränkungen des privaten und wirtschaftlichen Lebens geprägt war. Die damit verbundenen staatlichen Eingriffe erstreckten sich nicht nur auf Abstands- und Hygieneregeln sowie die Schließung von Geschäften, Kultur- und Sporteinrichtungen, sondern griffen darüber hinaus auch in die Vertragsbeziehungen zwischen Vermietern und Mietern ein. Unmittelbar nach dem 1. Lockdown wurde mit dem Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie vom 27.3.2020 das Kündigungsrecht von Vermietern we- gen Zahlungsverzugs mit den Mieten für die Monate April bis Juni 2020 ausgeschlossen und Mietern ein Zahlungsaufschub bis 30.6.2022 gewährt. Dem Einsatz von HAUS + GRUND ist es zu verdanken, dass das Gesetz nicht – wie von Mieterverbänden und zahlreichen Politikern gefordert – auf weitere Mietzahlungen ausgedehnt worden ist.

2019 – ein Jahr, in dem das Haus- und Grundeigentum in besonderem Maße Angriffen ausgesetzt war. Nachdem der erste Versuch der Bayerischen Staatsregierung, in Bayern eine Mietpreisbremse einzuführen, im Dezember 2017 vor dem Landgericht München I gescheitert war, unternahm die Regierung Mitte 2019 einen erneuten Versuch und setzte zum 7. August 2019 eine neue Mietpreisbremse in Kraft. Diese hat zum Ziel, den Anstieg der Neuvermietungsmieten in bestimmten, nach Auffassung der Bayerischen Staatsregierung von Wohnungsmangel und hohen Mieten betroffenen Städten und Gemeinden zu begrenzen. Dieses Ziel geht manchen Akteuren in Politik und Gesellschaft aber offenkundig noch nicht weit genug. In einer bundesweit geführten Diskussion wird darüber hinaus gefordert, auch bei bestehenden Mietverhältnissen den Anstieg der Mieten zunächst für einen Zeitraum von mehreren Jahren zu stoppen und hierzu einen "Mietendeckel" einzuführen.

„Mietenwahnsinn“, „Horrormieten“, „Ausspekuliert“ – das waren die Schlagworte, die 2018 die Medienberichterstattung über die Situation Münchner Mieter prägten. Einfache Wahrheiten sind jedoch selten wahr, wie eine von der Süddeutschen Zeitung Mitte Juli 2018 veröffentlichte, groß angelegte Leserumfrage zu Tage brachte. Wendeten die Teilnehmer der Umfrage im Bundesdurchschnitt 26 % ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Miete auf, waren es in München gerade einmal 28 %. Auch das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) ermittelte in einer aktuellen Studie eine Mietbelastung von 27 %. Und dies, obwohl die Münchner mit 40 m² pro Person bundesweit die höchste Wohnfläche pro Einwohner beanspruchen. Die Umfrage der SZ ergab aber auch: „Je geringer das Einkommen, desto höher die Mietbelastung“ – für Haushalte mit niedrigem Einkommen, z.B. Sozialhilfeempfänger, aber auch Alleinerziehende, 38 % ihres Einkommens.

Das Zinsniveau für Sparguthaben und Darlehen auf Rekordtief, der Euro in der Dauerkrise – das ist der Treibstoff, der die Preise auf dem Immobilienmarkt nicht mehr nur in Ballungszentren, sondern mittlerweile auch in kleineren Städten in schwindelerregende Höhen treibt. Und ein baldiger Ausstieg aus der Nullzinspolitik und der Flutung der Märkte mit frischem Geld durch die Europäische Zentralbank (EZB) sind nicht in Sicht.

Der „Run“ auf Immobilien und keine Ende in Sicht? Begünstigt durch ein anhaltend niedriges Zinsniveau bei Immobiliendarlehen und das weitgehende Fehlen attraktiver Anlagealternativen, erreichte die Nachfrage nach Immobilien auch 2015 einen Höchststand. Eine Erfolgsgeschichte mit Schattenseiten. Die Nachfrage konzentrierte sich fast ausschließlich auf Immobilien zur Eigennutzung. Wohnungen zur dauerhaften, unbefristeten Vermietung werden kaum noch gebaut. Eine Fehlentwicklung mit Ansage: Schon bisher hatten Gesetzgebung und Rechtsprechung auf potenzielle Inves­toren eher abschreckende Wirkung. Doch der Gesetzgeber setzte noch eins drauf: Waren für die Vermieter im Mietrechtsreformgesetz zur Kompensation der Mietpreisbremse verbesserte steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten vorgesehen, warten sie auf diese noch heute. Die Mietpreisbremse hingegen wurde zügig in Kraft gesetzt. HAUS + GRUND MÜNCHEN hat sich deshalb entschlossen, gegen die Einführung der Mietpreisbremse in Bayern durch die Erhebung einer Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof gerichtlich vorzugehen.

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und das gleichzeitige Aufblähen der in den Wirtschaftskreislauf gepumpten Geldmenge führten im zurückliegenden Jahr zu einer scheinbaren Beruhigung der Euro-Krise. Dass dem Frieden nicht ganz zu trauen war, belegen die vor allem in den bundesdeutschen Ballungsräumen enorm gestiegenen Immobilienpreise. Diese und der Wertzuwachs bei Bestandsimmobilien haben jedoch eine Kehrseite: Für den Normalverdiener ist es jetzt noch schwerer, wenn nicht gar unmöglich geworden, allein aus eigener Kraft vom Mieter zum Wohnungseigentümer zu werden.

Riesige finanzielle Hilfsprogramme sowie politisch und rechtlich stark umstrittene Interventionen der Europäischen Zentralbank (EZB) vermochten es auch 2013 nicht, das Vertrauen der Bürger in anhaltende Geldwertstabilität zurückzugewinnen. Zu rigide ist die Niedrigzinspolitik der EZB und zu risikobehaftet die gleichzeitige Aufblähung der in den Wirtschaftskreislauf gepumpten Geldmenge, als dass sich die Bürger von sicheren Anlageformen wie Immobilieneigentum wieder abwenden würden. Dieses Misstrauen sorgte auch im vergangenen Jahr trotz Empfehlungen zum Aktienkauf in den Medien zu leergekauften Immobilienmärkten und massiv, teilweise irrational stark gestiegenen Preisen, die mancherorts das Entstehen einer Immobilienblase befürchten ließen.

Gigantische Euro-Rettungsschirme und nicht unumstrittene Interventionen der Europäischen Zentralbank haben 2012 vorübergehend zu einer Beruhigung der Euro- und Staatsschuldenkrise geführt. Dennoch setzte sich auch im vergangenen Jahr die Flucht privater Anleger in die Immobilie unverändert fort. Die starke Nachfrage bei geringem Angebot führte zu einem extrem starken Preisanstieg, der in den Medien bereits die Furcht vor einer „Immobilienblase“ wie 2008 in den USA laut werden ließ. Dieses wirtschaftliche Umfeld trug dazu bei, dass HAUS + GRUND MÜNCHEN über 2000 neue Mitglieder gewinnen und das erfolgreichste Jahr in seiner 133jährigen Geschichte verbuchen konnte.

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